Nicht ohne Grund haben wir die Reinkarnation Art Academy & Gallery in einem der schönsten Stadtteile in einer der schönsten Städte Deutschlands eröffnet, denn Köln war schon immer ein Ort von Kunst und Künstlern.
Der „KunstmarktKöln 67“ der im Jahre 1967 im Gürzenich, einem mittelalterlichen Tanz- und Kaufhaus der Stadt eröffnete, veränderte nicht nur den Kunstmarkt Kölns, sondern setzte international neue Maßstäbe. Heute ist dieser Kunstmarkt zur Messe ART COLOGNE herangewachsen, vertritt große Kunst aus ganzer Welt und ist Treffpunkt der bekanntesten Personen aus dem Business. Klar, es gibt Berlin wo die Künstlerdichte so dicht ist, wie der Alkoholpegel auf einer guten Vernissage, aber wenn es um die Qualität und nicht die Quantität geht, steht Köln Berlin in nichts nach!
Natürlich ist da ein kleiner, angegrauter Mann, der neue Dimensionen gesetzt hat, wobei er zuerst nicht von den Galerien ernst genommen wurde! Doch sein Biss und Einfallsreichtum haben ihn in und durch die Kunstwelt hindurch an die Spitze katapultiert. Und so ist der in Köln Rodenkirchen lebende Künstler Gerhard Richter heute der teuerste, lebende Künstler und findet die Preise für seine Werke selbst eher bizarr als angemessen.
Weniger bekannt sind seine fotorealistischen Naturdarstellungen, bekannt und weltweit berühmt wurde er mit seinen Gemälden, die erscheinen wie verwackelte schwarz/weiß Fotografien, darauf folgten Glas- und Spiegelobjekte und aktuell sieht man seine neusten Rakelbilder im Museum Ludwig in Köln, wo ich ihn bereits persönlich treffen konnte, als er vor ca. 2 Jahren mit seiner Frau durch die Sammlung Haubrich schritt.
Er ist Kölner und wie kein anderer Künstler hat er seine Unterschrift ganz deutlich unter diese Stadt geschrieben, als er das Südquerhausfenster des Kölner Doms entwarf. Ein Geschenk von Ihm an seine Stadt mit 11,500 Quadraten aus mundgeblasenem Echt-Antik-Glas.
Ebenfalls einer der großen ist Marcel Odenbach, 1953 in Köln geboren, gehört er heute zu den renommiertesten Videokünstlern Deutschlands. Odenbach hat erst vor wenigen Jahren eröffnet, dass er ebenfalls ein besonderes Talent zur Papierkunst hat und zeigte daraufhin seine Zeichnungen und Malereien in einer Ausstellung im Kunst Museum Bonn, wo deutlich wurde, dass nicht nur viele Parallelen zwischen den Videoarbeiten und Zeichnungen bestehen, sondern beide sich gegenseitig abrunden.
Rosemarie Trockel, was wäre die Kunstwelt ohne diese verstrickte Person, die sich auf Platz 3 der Liste der aktuell erfolgreichsten Künstlerinnen befindet. Sie studierte an den Kölner Werkschulen, diese schlossen und formten sich zur neuen Kunsthochschule für Medien, der KHM.
Belächelt wurde Trockel von ihren Kommilitonen, als sie Strickwerk als Kunst deklarierte, heute ist sie Professorin an der Kunstakademie, ist aber ebenfalls Gründungsmitglied der „Akademie der Künste der Welt“ in Köln. Ihre Kunst ist so wechselhaft wie das Wetter und reicht von Zeichnungen zu Plastiken, Skulpturen, Objekten, Videoarbeiten zu ganzen Installationen, die sich häufig mit einer freien, weiblichen Lebensperspektive beschäftigen.
Auf der Weltrangliste der Künstlerinnen an der Stelle 15 befindet sich die in Köln lebende und arbeitende Künstlerin Candida Höfer, Schülerin der berühmten Klasse Becher, so wie zum Beispiel auch ihr erfolgreicher Kollege Andreas Gursky. Sie gelang zur Bekanntheit, als sie begann Fotos von Innenräumen zu machen, die in ihrer Funktion normalerweise gefüllt mit Menschen, Schritten, Gesprächen sind, so wie Bibliotheken, Hörsäle oder Cafes und zeigte sie menschenleer und in ihrer symmetrischen Schönheit.
Eine der interessantesten Künstlerpersönlichkeiten Kölns kann man leider nur noch auf dem Melatenfriedhof antreffen. Sigmar Polke, ein humorvoller ironischer Künstler, der wie kein anderer mit Materialien herum experimentierte, wie Meteoritenstaub, Schneckensaft, Uran und Kobaltnitrat. Man nannte ihn nur den „Alchimisten“.
1988 stellte Polke, sowie Markus Lüpertz, A.R. Penck, Iza Genzken, Georg Herold, Marcel Odenbach, Rosemarie Trockel und viele weitere bei der von Neven DuMont initiierten Ausstellung „Made in Cologne“ aus.
Meiner Meinung nach, wird es Zeit für eine Neuauflage der „Made in Cologne“, denn Köln, du Stadt der 1000 Künstler, hast viel zu bieten, verbietest wenig, bist bunt, tolerant, offen oder einfach „Kölle, do bes e Jeföhl“.
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